Somatic Experiencing (SE)
Ist eine Methode, um traumatisch wirkende Erlebnisse zu transformieren.
Das können sein:
- Unfälle,
- medizinische Eingriffe wie Operationen,
- Therapieerfahrungen,
- Situationen von existenzieller Hilflosigkeit und Überforderung,
- Verlust,
- physische Gewalt
- oder andere Arten von Schocktraumen.
Auch Sprache kann verletzen. Mit ihr kann ein Mensch beleidigt, beschämt, herabgesetzt und letztlich seelisch beschädigt werden. Ereignisse, die Grenzen überschreiten, beeinflussen Lebensqualität und Handlungsspielraum. Dann bleibt der Organismus in einer körperlichen und emotionalen Reaktion stecken. Dadurch verliert das Nervensystem seine natürliche Flexibilität und es können mitunter jahrelang anhaltende psychische und körperliche Symptome entstehen.
Selbst wenn zunächst häufig im Vordergrund die Belastungen stehen: Es gilt, die eigenen Ressourcen zu erkennen und zu nutzen und wieder mit der Lebendigkeit, der Lebenskraft, die in uns allen ist, in Kontakt zu kommen. So gelangen wir vom Überlebensmodus zum Lebensmodus, zur achtsamen Hinwendung zu uns selbst. Indem wir verstehen, welchen Sinn schwierige Situationen und große Herausforderungen in unserem Leben gehabt haben, richten wir unsere Energie auf das, was positiv ist.
Somatic Experiencing wurde entwickelt von Dr. phil. Peter Levine, Biophysiker, Psychologe, Psychotraumatologe, Autor und Körpertherapeut. Es ist eine Methode, die mit dem Körpergedächtnis arbeitet. Darunter versteht man eine Art Archiv, in dem Spuren individueller und kollektiver Erinnerungen gespeichert sind.
Als neurowissenschaftlich belegt gilt der Einfluss von Beziehungserfahrungen auf biologische Abläufe des Körpers. Somit wirken sich positive, auf Vertrauen basierende Beziehungen heilsam aus. Ja, sich zeigen und fühlen zu können mit der Wut, der Traurigkeit, dem Schmerz – weggepackte Gefühle, die „damals“ nicht sein durften – entlastet den ganzen Menschen.
NARM
Der Ansatz des Neuroaffektiven Beziehungsmodells zur Traumalösung zielt darauf ab, alte Überlebensstrategien zu erlösen sowie Selbstregulierung und Beziehungsfähigkeit zu stärken, um Entwicklungstraumen, die entstanden sind in Kindheit und früher Jugend, zu transformieren.
Unspezifische Ängste, auch ausgeprägte Scham, übermäßig ausgeprägte Leistungsorientierung sowie auch die Vernachlässigung von eigenen Bedürfnissen sind keine Charakterschwächen. Ihre Ursache kann in belastenden, schwierigen Kindheitstagen liegen.
Dr. phil. Laurence Heller, somatisch orientierter Psychologe, Therapeut, Seniorlehrer am SE Institut von Peter Levine, ist Begründer von NARM